UBS-Boni irritieren ACTARES
ACTARES, Aktionärinnen und Aktionäre für nachhaltiges Wirtschaften, kann die von der UBS praktizierte Lohnpolitik nicht verstehen, umso mehr, als im Jahr 2008 gewisse positive Schritte getan worden waren. Massnahmen wie die Einführung eines Bonus-Malus-Systems über drei Jahre und die Abschaffung der variablen Lohnanteile für die Mitglieder des Verwaltungsrates sollten Anzeichen für einen Kurswechsel bei der UBS-internen Kultur sein. Die diskretionären Vergütungen, also Boni ohne vertragliche Grundlage, sind unverständlich und inakzeptabel.
ACTARES teilt die Emotionen der Bevölkerung angesichts der Boni, die die UBS an ihre Mitarbeitenden ausbezahlen will. Das schweizerische Steuervolk hat 6 Milliarden Franken, das heisst CHF 1000 Franken pro Kopf, in Form einer Wandelanleihe direkt in die Kassen der UBS einbezahlt. Nebendessen setzt es durch Vermittlung der Nationalbank eine achtmal höhere Summe aufs Spiel, um der UBS die Last ihrer Risikoinvestments abzunehmen. Diese Massnahmen bewahren das helvetische Finanzsystem.
Die variablen Lohnanteile, die vor dem Rettungspaket für die UBS vertraglich vereinbart worden waren, dürfen nicht in Frage gestellt werden, solange sie nicht exzessiv hoch sind. Laut heutigem Bericht der FINMA, der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht, geht es um 1 Milliarde Franken, davon 0,7 Milliarden in bar.
Die diskretionären Vergütungen ohne vertragliche Grundlage belaufen sich auf 1,2 Milliarden Franken in bar und 0,4 Milliarden in Form von Aktionen und Optionen. Diese Summen entsprechen einem durchschnittlichen Bonus von über 20’000 Franken für jede bei der UBS beschäftigte Person. Es fällt schwer zu glauben, dass «diese Vergütungen mehrheitlich Mitarbeitenden der unteren und mittleren Hierarchieebene zuteil» werden, wie die FINMA bestätigt.
Da die FINMA gemäss eigenen Aussagen «keine Vorgaben hinsichtlich der Verteilung der Vergütung innerhalb der Bank» machte, sieht ACTARES die UBS umso mehr in der Pflicht, ein vernünftiges und gerechtes Lohnsystem einzurichten, das sich deutlich von den Exzessen der Vergangenheit distanziert. Das Überleben der Bank ist nur möglich, wenn sie ihre Aktivitäten auf sämtlichen Ebenen unter die Fahne der Ethik stellt.